Steinschneider (niedere Heilkunst)

Der Steinschneider behandelte Blasen- oder Harnröhrensteine. Zunächst lernte er bei einem Bader und ließ sich dann bei einem Meister in der Steinschneidekunst weiter ausbilden.
Erst wenn die konservative Behandlung (pflanzlich, wie etwa mit Steinbrech (Saxifraga)) nicht half, ging man zum Steinschneider. Man kannte im Mittelalter das Spülen der Blase mit einem Katheder und den Blasenschnitt. Letztere scheinen häufig gut ausgeheilt zu sein.
Im Spätmittelalter fielen die Tätigkeiten der Bruchschneider und Steinschneider in den Aufgabenbereich der Chirurgen.

Q.: Selinger, Alice: Heilkunst im Mittelalter; Beiheft zur Ausstellung im Budinger Heuson-Museum, 2013