Hammer
(Metallverarbeitung)
syn: Reckwerk

Maschine/Vorrichtung zur Bearbeitung [Schmieden, Verformung] von Metall (Eisen, Kupfer)

Eisenhammer:
Eisenhämmer konnten Teil eines Reitwerkes sein, konnten aber auch als eigenes Werk betrieben werden. Je nach Produkt gab es folgende Arten:

1. Groß- oder Grobhämmer (Eisenhütte Merkeshausen 1830)
Die Luppe (roher schlackenhaltiger Eisenklumpen  aus dem Renn– oder Hochofen) wurde hier zu Grobeisen (Stangen, dicke Stäbe, genannt Schienen) verarbeitet. Der Grobhammer hatte einen langsamen Gang (bis zu 100 Schläge/min.). Das Gewicht des Hammerkopfes (genannt Bär) betrug 250 – 300 kg.

2. Zain- oder Reckhämmer
(mhd. zein: Stäbchen, Stab, Metallstab)
Das Grobeisen wurde hier zu Zaineisen verarbeitet: Vierkant-, Rundstangen mit kleinerem Querschnitt, Flacheisen/Eisenbänder als Halbzeuge. Diese Produkte gingen an Messer-, Klingen-, Sensen- oder Nagelschmiede. Der Hammerkopf wog 60 – 85 kg, die Schlagzahl lag bei etwa 200/min.

3. Kleinhämmer
Häufigster Hammertyp, oft im Umkreis von Grobhämmern (Reitwerk) angesiedelt.
Hier wurde Kleineisen/Zaineisen aus dem Zainhammer für landwirtschaftliche Geräte oder Haushaltsgegenstände wie Zangen, Kellen, Schaufeln, Spaten, Sensen, Pflugscharen und Pfannen verarbeitet.
Zu diesem Hammertyp gehörte wohl auch der Klappereisenhammer.

4. Blechhämmer, Plattenhämmer (Vichtal, Eifel 1667)
Nach Bedarf wurde nach dem Grobhammer das Grobeisen zu Blech, Bandeisen und Radeisen verarbeitet. Der Kopf des Blechhammers hatte eine größere Oberfläche.

5. Stahlhammer
Der Stahlhammer ist für den Hunsrück erst für das 18. Jahrhundert. belegt und fertigte u.a. Nägel, Sensen od. Messer.